…war unser eigentliches Ziel. Für diese perfekt geformte Welle aus verschiedenfarbigen Gesteinsschichten bekommen nur 20 Personen/Tag ein Permit, welches über eine Lotterie ausgelost wird.  Vor 13 Jahren haben wir zweimal unser Glück versucht, dann einige Monate vor Beginn der Reise haben wir es 3x über die Online-Lotterie versucht, jetzt waren wir 2x an der tägl. stattfindenden Lotterie in Kanab. Wir hatten leider kein Losglück – schade. Wie gerne hätten wir die Wave mal persönlich in Augenschein genommen Aber wie immer in solchen Situationen: „Wer weiß, für was es gut ist“.

Wie dem auch sei. Die Gegend um Page mit dem Lake Powell und Kanab bietet so viel, dass auch dort die Tage voll waren mit Unternehmungen.

Letztendlich haben wir vor allem Steine und Felsen angeschaut. Von diesen gibt es ohne Ende in dieser wüstenähnlichen Gegend. Die im Laufe der Erdgeschichte abgelagerten Schichten, die im Laufe der Jahrmillionen durch Wind, Wasser und Zeit entstandenen Gesteinsformationen, Canyons und Landschaftsbilder sind dabei wirklich spektakulär.

Die Antelope Canyons waren vor 13 Jahren unser persönliches Highlight der gesamten USA – Reise. Zwei Slot-Canyons, ehemals spirituelle Ort der hier ansässigen Navajos, die geformt von Wasser, Wind und Zeit mit Farben und Formen aufwarten, die wirklich unvergleichlich sind. Damals haben wir uns Stunden in den Canyons aufgehalten, haben Bild um Bild gemacht, konnten uns nicht sattsehen an den Formen und den sich verändernden Farben. Heute ist es ein Kommerz, der viel Geld bringt.

Für schlappe $ 100 kann man beide Canyons besuchen. Es werden 100te Menschen gleichzeitig durch die engen Canyon geführt, man bekam gesagt, wo welches Bild zu machen ist. Ich habe in der Enge, dem Lärm, der Hektik schier Beklemmungen bekommen und nachdem wir die Tour durch den ersten Canyon gemacht haben, haben wir unsere Tickets für den zweiten verkauft. Aber die Bilder sind dennoch gut geworden.

Auch wenn es mit der Wave nicht geklappt hat, wir hatten Glück und bekamen eines der 10 Permits/Tag für den Coyote Butte South. Auch hier nur eine eng limitierte Anzahl von Personen, weil die durch Schichtung entstandenen, verschiedenfarbigen Gesteinsschichten fragil sind und Trittschäden durch viele Besucher vermieden werden sollen. Der Weg bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, die zu Coyote Buttes South führt erst mal über eine schlechte 4x4-Piste und dann am Ende der Strecke durch Tiefsand. Unsere MinnieWinnie war kein 4x4 gängiges Fahrzeug, aber für Tom und Steffs Landcruiser Grisu war die Strecke kein Problem. Von dort startet die anstrengende Wanderung durch ein wegloses Gelände.  Ausgestattet mit Kompass und GPS immer nach Norden, bergauf und bergab über Felsen, durch tiefen Sand und dann haben wir nach ca. 3 h diese faszinierende, surreal und unendlich scheinende Landschaft erreicht. Wir waren begeistert von der Szenerie, den Farben, den Formen. Niemand war da – nur wir vier. Das i-Tüpfelchen des Tages war die Klapperschlange, die wir versehentlich auf dem Rückweg aufgeschreckt haben.  Am Abend waren wir alle platt aber erfüllt von diesem schönen Tag.

Wir sind durch weitere nicht erschlossene Slotcanyons gewandert, haben jahrtausende alte Felsmalereien bewundert, wandernd den Wire-Pass durchquert und mussten bei der Buckskin-Gulch leider umdrehen, da wir hätten hüfttief durch Schlammlöcher wandern müssen. Beim Sonnenuntergang haben wir die Szenerie bei den Hoodoos (Steinpilze) genossen und mit gefühlt 5000 anderen Menschen die perfekte Schleife des Colorados bewundert.

Es gab wenige Zeiten, in denen wir mal gar nichts gemacht haben. Aber der Lake Powell, ein Stausee, der den Glen Canyon geflutet hat und heute ein Nationalpark ist, mit seinen schönen Stränden und die Hitze der Tage luden zu einem Nachmittag am Beach ein. Wir waren schwimmen, sind am Strand gelegen, haben gelesen und einfach mal nichts gemacht. Urlaub halt.