Ein (etwas verzögerter) Südseetraum
Natürlich hatten wir Bilder im Kopf von türkisfarbenen Lagunen, einem strahlend blauen Meer unter einem ebenso strahlendem Himmel, Tauchgänge vom Feinsten, Schwimmen in den Lagunen, Sonne, Strand und easy living. Easy living war´s dann auch – aber zunächst etwas anders als geplant.
Das Wetter war die ersten zwei Wochen so schlecht, dass kaum eine Unternehmung möglich war. Dabei beginnt die Regenzeit eigentlich erst Nov./Dez.. Tauchen oder Bootstouren gingen wegen dem Wetter nicht (extremer Wind, zu hohe Wellen, starke Strömungen, das Meer aufgewühlt und selbst in den Lagunen waren die Wellen und Strömungen stark), Inselerkundungen waren nur bedingt möglich.
Unsere Reise in Französisch Polynesien führte uns über Papeete/Tahiti nach Moorea, Bora Bora, Rangiroa nach Fakarava. Dieses Land erschließt sich einem am besten aus der Luft. Größere und kleinere Atolle liegt im blauen Pazifik, außenrum ein Saumriff, das die Inseln schützt, innen die Lagune. Ein Atoll besteht immer aus verschiedenen kleinen Inseln, die um die Lagune gruppiert sind, dazwischen Sandbänke und natürlich die Kanäle, über die das Wasser des offenen Meeres in die Lagunen hinein- und wieder heraus- strömt.
Nach Moorea wollten wir wegen der Buckelwale, die jedes Jahr für vier Monate in den küstennahen Gewässern zu sehen sind, weil sie hier ihre Jungen gebären, bevor sie gegen Anfang Nov. wieder Richtung Süden in die antarktischen Gewässer ziehen. Wir haben uns trotz der widrigen Bedingungen zu einer Whale-watching Tour angemeldet. Nach 45 min in den extremen Wellen und schlechte Sicht unter Wasser wurde ich (Ellen) beim Schwimmen seekrank. Aber immerhin – wir haben eine Walkuh mit Jungem gesehen.
Auf Bora Bora (die Insel der Flitterwöchler schlechthin, nirgends sieht man so viele neu funkelnde Eheringe wie hier) wollten wir eigentlich mit Mantas tauchen – aber anstatt dessen haben wir Buch um Buch gelesen, sind am Strand gesessen (teilweise zugedeckt wegen des Windes), haben unseren Blog und unser Tagebuch auf aktuellen Stand gebracht, Mails beantwortet und geschrieben, unsere Weiterreise organisiert und Filme auf der Mediathek von ARD und ZDF geschaut. Stimmt schon – deshalb muss man nicht um die halbe Welt fliegen, aber die Tage sind wie im Flug vorbeigegangen.
P.S. Wir haben nicht in einem der auf jedem Reiseprospekt und bei unseren Bildern zu findenden Wasserbungalows gewohnt – das ist sündhaft teuer, aber doch charakteristisch für Bora Bora. Und weil das Wetter so schlecht war haben wir auch kaum Bilder gemacht…