Nach einem kurzen Zwischenstopp in San Jose (Auto abgeben, Wäsche waschen, Reiseorganisation,…) sind wir an die Karibikküste weitergereist, um dort u.a. den Tortuguero-NP zu besuchen. Ein Nationalpark geprägt von den Lagunen, Flussläufen und von Ebbe und Flut geformter Wasserlandschaften. Sagen wir mal so: Wenn die Sonne scheint, ist das sicher eine wunderschöne Szenerie. Leider hat es tagelang geregnet – in Strömen und nahezu ohne Unterbrechung. Die Karibkküste kam uns vor wie die Nordsee bei Sturm, der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre und unsere meist verkürzten Touren endete in einer Kneipe bei heißem Tee und Kaffee. Lediglich zwei Stunden waren einigermaßen trocken – und da haben wir eine Bootstour gemacht und tatsächlich viele Wasservögel, Kaimane, Leguane und Echsen gesehen.

Für die letzte Etappe in Costa Rica blieben wir auf der Karibikseite, jedoch reisten wir ganz in den Süden des Landes nach Punta Uva, wo wir uns mit Lea, dem ehemaligen Aupair-Mädchen der Finca getroffen haben. Es waren sehr schöne Tage zu dritt, die immer mit leckerem Brot, Croissants und Brötchen vom „Schweizer“ begannen und die ausgefüllt waren mit Unternehmungen, Ausflügen, Strandtagen, gemeinsamem Kochen und Genießen, gemütlichem Abhängen in den Hängematten auf unserer Terrasse, ….ein gelungener Ausklang unserer Reise in Costa Rica.

Für mich das beeindruckenste Erlebnis unserer ganzen Costa Rica-Reise war die Dschungeltour bei Nacht. Ein absolutes Muss, wenn man in der Gegend ist. Wir sind, natürlich wieder bei strömendem Regen, ausgestattet mit Stirnlampe, Regenjacke und Gummistiefel mit Fabi, einem Biologen, durch den stockdunklen Regenwald, fast knietief durchs Wasser (das Wasser lief oben in die Gummistiefel rein), und durch schmierigen, knöcheltiefen Schlamm. Aber wir hatten so viel Freude und Spaß dabei, ließen uns anstecken von Fabis Begeisterung, der wirklich jede Frage umfassend und hintergründig beantworten konnte und haben jede Menge Echsen, Frösche, Spinnen, Schlangen, einen Ameisenbär und weitere Tiere gesehen. Als wir mitten im Dschungel, in einem Bachlauf stehend, alle unsere Lampen ausgemacht haben, es komplett dunkel war, wir nur noch den Geräuschen des nächtlichen Dschungels gelauscht haben, war dies ein unvergesslicher Moment. Touranbieter: RARG (Rainforest Animals Rescue Group) – unbedingt empfehlenswert.

Endlich wurde dann das Wetter stabiler und wir konnten am Strand liegen, in den Wellen der Karibik baden, sind mit dem Rad die Küste entlanggefahren, haben einsame Strandabschnitte entdeckt, waren Auge in Auge mit Faultieren, haben eine Aufzucht- und Auswilderungsstation für große grüne Aras besucht und waren natürlich mit der Planung und Organisation unserer weiteren Reise auf den afrikanischen Kontinent beschäftigt.