Das 2. HJ unserer Reise werden wir auf dem afrikanischen Kontinent verbringen. Start war Äthiopien, das afrikanische Land, welches mit den meisten UNESCO Weltkulturerbestätten auf dem Kontinent aufwarten kann.

In Addis Ababa haben wir mit einen einheimischen Touranbieter unsere Tour geplant. Normalerweise reisen wir lieber komplett auf eigene Faust, aber in Äthiopien wird für fast alle Orte und Gegenden, die wir besuchen wollten, ein Führer benötigt und da wir nicht immer neu vor Ort nach einem Führer suchen wollten und vor allem auch auf öffentliche Busse verzichten wollten (unglaublich schlechter Zustand, überladen und sehr risikofreudige Fahrer) haben wir uns für diese Art des Reisens entschieden. Im Rückblick war dies eine gute Entscheidung. Bereits zwei Tage nach Ankunft ging es Richtung Süden los. Die meisten Straßen, vor allem im Süden, in Äthiopien sind ungeteert und damit staubige Schotterpisten, die geteerten Straßen sind voller Schlaglöcher. Natürlich teilt man sich die Straßen nicht nur mit motorisierten Fahrzeugen, sondern auch mit vielen Menschen, Ziegen-, Kuh- und Schafherden und hoch beladenen Eselskarren. So wurden aus 200 km schnell mal 6-8 Stunden Fahrzeit und ich will nicht wissen, wie viel Staub wir in den Tagen in Äthiopien geschluckt haben. Auch wenn die Strecken lang waren – es war immer kurzweilig. Das Leben spielt sich hier auf der Straße ab. Mancher Eindruck und so manche Begegnung unterwegs wird uns in Erinnerung bleiben.

In Äthiopien steht die Wiege der Menschheit. Zeugnisse der ersten aufrecht gehende Menschen (homo erectus) wurde hier ebenso gefunden wie die ersten prähistorischen Feuerstellen dieser Menschen. Wir haben einen Lagerplatz der Homo erectus gesehen, der 1,8 Mio. Jahre alt ist – und dieses Alter können wir uns auch mit viel Mühe nicht vorstellen.

Unsere erste Station auf dem Weg in den Süden Äthiopiens war Awassar, wo wir den allmorgendlichen Fischmarkt am Ufer des Sees besucht haben und dabei hunderte von Marabus sehen konnten. Diese Vögel bestechen sicher nicht durch ihre Ästhetik, um nicht zu sagen, sie sind sogar ziemlich hässlich. Aber sie sind nützliche Aasfresser, die sich an den Fischabfällen am See ohne jegliche Mühe täglich sattfressen können. Weiter gings zum Lake Chamo, wo es angeblich die größten Krokodile Afrikas gibt. Ob es tatsächlich die größten in Afrika sind, wissen wir nicht – aber sie waren wirklich unglaublich groß und damit auch unglaublich beeindruckend. Außerdem gab es Flusspferde (die wir hier gar nicht erwartet hätten) und jede Menge Wasservögel zu sehen.