Schon bei unserer ersten Reise durch Tansania vor sieben Jahren war uns klar, dass wir wiederkommen werden. Wie wollten die Migration, die große Tierwanderung in der Serengeti, erleben. Aufgrund der klimatischen Veränderungen überall auf der Welt ist auch diese Migration nicht mehr so einfach zu planen – es braucht eine gewisse Flexibilität und vor allem auch Zeit. Wir hatten beides.

Die Planung bzw. die Grobabsprachen mit „Travel for change Africa“  liefen schon vorher, so dass wir nach Ankunft in Arusha nur noch einige Kleinigkeiten organisieren mussten. Ausgerüstet mit Campingequipment, Lebensmittel, Trinkwasser, Kameras, Bestimmungsbücher, Ferngläser ging es im vollgepacktem Jeep, gemeinsam mit Rodrick unserem Fahrer und Guide und Juma, unserem Koch, durch den Tarangire NP, die Serengeti und zum Lake Natron.

Der Tarangire-River führt das gesamte Jahr über Wasser und sichert so, auch in der Trockenzeit eine enorme Dichte an (Groß-)Tieren im Tarangire Nationalpark. Die Landschaft ist abwechslungsreich und vielfach prägen große  Affenbrotbäume das Bild. Angeblich gibt es dort die höchste Dichte an Elefanten/km² auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Wir haben tatsächlich jede Menge große Elefantenherden gesehen und es genossen, Elefanten beim Baden im Fluss zu beobachten.

Neben Elefanten gab es Löwen, große Herden von Impalas und Thompson-Gazellen, Giraffen, Zebras, viele unterschiedliche Vögel und vieles mehr zu sehen. Gleichfalls gab es auch Tiere, auf die wir gerne verzichtet hätten. Zwei große Spinnen im Zelt (wer weiß, wie die da reingekommen sind), eine Schlange im Clo (stellte sich als ungefährlich heraus – aber man weiß es ja nicht) und jede Menge Tsetse-Fliegen. Die Temperaturen waren unglaublich hoch. Immer über 35 °C, auch nachts kühlte es kaum ab.

Nach zwei schönen, ausgefüllten Tagen im Tarangire NP sind wir weiter in die Serengeti gefahren. Serengeti bedeutet in der Sprache der Massais „das endlose Land“ bzw. „die endlose Ebene“ und damit ist eigentlich alles gesagt. Der fast 15.000 qm² große Nationalpark ist ein Weltkulturerbe und für uns ein „must seen“. Und im Gegensatz zu sonst haben wir uns hier über den täglichen abendlichen Regen gefreut. Denn wo es regnet, da gibt es frisches Gras und damit steigt die Chance, die große Tierwanderung zu erleben.

Auch wenn nicht gerade hunderttausende von Zebras und Gnus über die Savanne wandern ist die Serengeti wildreich. Doch kein Bild, kein Film kann die Einmaligkeit der Mirgration einfangen. Wenn hundertausende von Zebras und Gnus über die endlose Savanne wandern ist das ein Naturschauspiel ohne gleichen. Wir haben gestaunt, waren begeistert, berührt, haben uns gefreut und sind Stunde um Stunde an einer Stelle gestanden, haben die Tiere an uns vorbeiwandern sehen und waren wie beschenkt.

Wo viele Zebras und Gnus mit Jungtieren sind, sind natürlich Raubtiere wie Löwen, Geparden und Leoparden nicht weit. Wir waren sechs Tage in der Serengeti – jeder Tag war gefüllt mit vielen besonderen Momenten. Nein, „die Serengeti darf nicht sterben“ – es wäre ein nicht zu verschmerzender Verlust an einmaligem Reichtum der Natur.

Campen in den Nationalparks ist ein ganz besonderes Erlebnis. In der Stille der Nacht heulen die Hyänen (die mitunter auch durch den Campground laufen), Löwen grollen in der Nähe, der wunderschöne  Sternenhimmel in der tiefdunklen Nacht und der pastellfarbene Himmel am Morgen bevor die Sonne aufgeht – wir haben es geliebt.