Als Kinder haben wir Bonanza, Shiloh Ranch, Winnetou, Western mit John Wayne und ähnliches mit Begeisterung verfolgt. Nachdem wir nun seit 5 Jahren reiten schien uns ein Aufenthalt auf einer Working-Guest-Farm ein guter Start in unser Sabbatjahr. Wir wollten Urlaub machen, reiten und uns um nichts kümmern müssen. So haben wir uns bei Nick und Doerte auf der New Haven Ranch im Norden von Wyoming angemeldet.

Und wie der Name Working-Ranch so sagt, waren wir dann eingebunden in die täglichen Arbeiten einer Rinderfarm. Zäune kontrollieren, Zäune abbauen, wo anders wieder aufbauen, Kühe von einer Weide zur nächsten, Kühe und deren Kälber zum Brennen, Impfen und tw. Kastrieren treiben, …und das alles zu Pferd.

Wenn es uns am ersten Tag auch so schien, als säßen wir das erste Mal in unserem Leben auf einem Pferd…es wurde nach und nach besser und Cowboyfeeling kam auf. Wir haben viel gelernt und neben dem auch die sehr nette Gesellschaft von lieben Menschen auf der Ranch, das üppige, leckere Essen, die wunderschöne Landschaft und die Stille dort genossen.

Das komplette Kontrastprogramm hingegen war die Sturgis Motorcyle Rally. Wir haben uns auf der Fahrt zur Farm schon gewundert, dass tausende (!) von Harleys auf den Straßen unterwegs waren. Ganz zufällig sind wir in die größte Motorrad-Rally der Welt geraten – die Sturgis Motorcycle Rally. Dort treffen sich jährlich mehr als eine halbe Million Harley-Fahrer aus der ganzen Welt. So haben wir mit der gesamten Ranchbelegschaft einen Ausflug nach Hulet gemacht, einem 400 – Seelen –Dorf, wo während der Rally ebenfalls einige hunderttausend Harleys durchfahren.  Leder, Tattoos, coole Typen, Frauen als Deko auf dem Sozius, blitzender Chrom und der typische Harley-Sound allgegenwärtig.

Nick und Dörte samt ihren Mitarbeiterinnen geben sich wirklich sehr viel Mühe, um den Gästen der Farm eine abwechslungsreiche Zeit zu bieten. Natürlich war das Hauptaugenmerk aufs Reiten gerichtet, aber neben dem, haben wir uns auch im Roping (sehr anspruchsvolle Technik) und Schießen (wer hätte das gedacht, dass ich, Ellen, mal schießen werde) probiert.

Und da die Nachbarn von der Ranch Amish-people sind, haben wir auch dort einen Besuch gemacht. Wenn man den Amishen unterwegs begegnet, fühlt man sich sofort ins 19.Jhdt. zurückversetzt. Pferdekuschen und Kleidung, wie wir es nur vom alten Filmen kennen – hier jedoch live und im 21. Jhdt.

Ein sehr gelungener Einstieg in unser Sabbatjahr.