In der Nähe von Kanab haben wir uns in der deutschen Bäckerei von Tom und Steff verabschiedet (nicht ohne vorher noch ein Roggenbrot mit Sauerteig für über US $ 7 gekauft zu haben). Wir mussten zurück nach Denver und die Jungs machen sich auf in Richtung Süden – der Weg bis Feuerland ist noch weit. Vorbei die Zeiten, in denen Steff uns mit seiner Camping-Gourmet-Küche erfreut hat und Tom die Navigation unserer Touren mit allen technischen und digitalen Raffinessen vorbereitet hat. Nun müssen wir wieder selbst kochen und uns um die Tourplanung kümmern.

Auf dem Weg lag der Bryce – Canyon Nationalpark, Colorado Monument Nationalpark und der Grand Escalante Staircase State Park. Alles drei lohnenswerte Ziele. Gleichfalls haben Thomas und ich gemerkt, dass wir in den letzten Wochen und Monaten so viel gesehen haben, dass wir nicht mehr ganz so engagiert unterwegs waren. Unser Bedarf an „Steinen“ war gedeckt. Nichts desto trotz, wir haben die ein oder andere schöne Ecke entdeckt, die wir gerne in Erinnerung behalten. U.a. unser zufällig entdeckter Übernachtungsplatz – mit einem wunderschönen Bick über die Weite der Landschaft. Weil es so schön war, haben wir entschieden, einfach über Nacht stehen zu bleiben und am Morgen den Sonnenaufgang hier zu sehen. Leider wurde es nichts mit dem Sonnenaufgang – in der Nacht hat es geschneit und unser schöner Platz lag komplett im Nebel. Am Tag zuvor sind wir noch in T-Shirt und kurzer Hose wandern gewesen. Es lässt sich nicht leugnen – es wird Winter.

Und es wurde noch winterlicher, als wir auf dem Weg nach Denver die Skigebiete Colorados, Vail und Beaver Creek, passiert haben. In den Bergen hat die Skisaison begonnen, während im Tal noch indian summer herrschte.

Am 5. Oktober haben wir morgens unsere MinnieWinnie abgegeben, sind noch am Nachmittag nach Los Angeles geflogen um dann am nächsten Morgen nach Papeete auf Tahiti. Wir freuen uns auf unseren nächsten Reiseabschnitt – die Südsee.

Ein kurzes Resumeé

Es gibt sicher Gründe, nicht nach Amerika zu reisen – es gibt aber auch viele Gründe, dieses riesige, abwechslungsreiche Land zu besuchen. Nachdem Mr. Trump als Präsident gewählt wurde, haben wir uns lange überlegt, ob wir tatsächlich in die USA reisen. Aber wir sind ja nicht wegen Mr. Trump gekommen, sondern wegen den unvergleichlichen Landschaften und dem Naturerlebnis.

Wir haben uns fast immer in den National – oder State Parks aufgehalten. Spektakuläre Landschaften, wunderschöne Farben und Formen, großartige Szenerien, schöne Tierbeobachtungen, Natur vom Feinsten und wenn man sich zu Fuß auf den Trails (zumindest gilt das für manche Parks) aufhält, findet man auch Stille und Einsamkeit.

Reisen in den USA ist einfach und völlig unkompliziert. Dies ist zweifellos auch den ausnahmslos freundlichen, überaus höflichen, hilfsbereiten, aufgeschlossenen und vor allem auch sehr gastfreundlichen Menschen zu verdanken, die unsere Reise bereichert haben. Gleichfalls gab es immer wieder Situationen, die uns fragend und irritiert zurückließen. Z.B. der Umgang mit Ressourcen fast aller Art.

Und dass inzwischen die Mehrheit des Landes mit ihrem Präsidenten hadert und ihren Unmut Herrn Trump gegenüber in harschen Worte Luft machte, sei nur am Rande erwähnt.

Wir haben es nicht bereut, hier gewesen zu sein – aber jetzt ist auch gut, wieder zu gehen. Nicht nur, weil es mittlerweile herbstlich/winterlich geworden ist. Wir haben bei Orten, die wir schon gekannt haben, gemerkt, dass wir zu oft in „alten Bildern“ von vor 13 Jahren festhängen und das ist nicht gut. Aber wir haben auch viele neue, tolle Orte entdeckt, die uns begeistert haben. Wir machen uns jetzt auf in die Südsee.