In Rangiroa wurde das Wetter dann endlich etwas besser. Der Wind war immer noch stark, aber der Regen wurde weniger. Der Blick auf den Wetterbericht zeigte stabiles Wetter und Regen war erst für den Abend angekündigt, so dass wir uns zu einer Bootstour raus zu den unbewohnten Motus angemeldet haben. Und da kam dann endlich Südseefeeling auf. Die Farben des Meeres fast kitschig schön, Palmen am weißen Sandstrand, türkisfarbene Lagunen, weiß leuchtende Sandbänke, Sonne, … es war so ein schöner Tag, der uns die verregneten Tage schier vergessen ließ.

Und wenn wir schon mal hier sind, wo es angeblich die besten Tauchreviere der Welt gibt, wollten wir natürlich auch tauchen und haben es trotz den schlechten Bedingungen gewagt. In Anbetracht der Bedingungen waren die Tauchgänge wirklich ok. Haie, Napoleons, Schwärme afrikanischer Pompanos, Schildkröten, verschiedene Rifffische und natürlich Delfine. Man hört sie, bevor man sie sieht. Da sie untereinander kommunizieren, muss man einfach auf ihre Klicklaute lauschen. Der swell unter Wasser war so stark, dass wir ständig hin und her „geweht“ wurden….Seekrankheit inklusive.

Unser allabendliches Programm zwischen 17 und 18 Uhr waren die Delfine im Tiputa Pass. Je höher die Wellen, je besser die „Show“. Es war herrlich, diesen wunderbaren Tieren beim Surfen in den Wellen, beim Springen und Spielen zuzuschauen. Salti samt Schraube eingeschlossen. Wir hatten immer den Eindruck, die hatten richtig Spaß dabei – und wir natürlich auch.

Anschließend sind wir in die Puna-Snackbar am Hafen und haben bei der netten Madame Fisch in jeder Variation mit Reis gegessen. Eine Spezialität in Franz. Polynesien ist Mahi Mahi. Roher Fisch in Limettensaft und Kokosmilch – einfach köstlich.

Franz. Polynesien ist das teuerste Reiseland, das wir je besucht haben. Wir haben meist in kleinen privaten Guesthouses logiert. Dort hat man die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen, was in Anbetracht der sehr hohen Kosten auch gut ist. Doch aufgrund des schlechten Wetters konnten Versorgungsschiffe nicht mehr anlanden und die Versorgungslage wurde dünner. Frische Milchprodukte haben wir lange nicht gesehen, frisches Obst und Gemüse ebenso nicht. Also dann doch lieber in die Puna-Bar, wo im Wasser unter der Terrasse große Ammenhaie auf die Fischabfälle aus der Küche warteten.

Unsere letzte Station in Franz. Polynesien war Fakarava. Ein Eldorado für Taucher, die vor allem Großfische sehen wollen. Zunächst machten wir Station im Norden der Insel. Wir wollten es kaum glauben, aber an hätte sich in einer der hiesigen Tauchbasen vorher anmelden müssen. So hat dann Thomas noch einen Tauchgang machen können – sonst gab es keinen Platz mehr. Nachdem ich nach den Tauchgängen in Rangiroa immer wieder latente Ohrenschmerzen hatte, habe ich gerne verzichtet.

Wir haben uns wieder mit dem Boot raus auf eine unbewohnte Insel auf der anderen Seite des Atolls, zur grünen Lagune bringen lassen. Die Farben des Meeres traumhaft und die Szenerie ebenso – bis dann plötzlich drei weitere Boote mit jeweils ca. 20 Menschen anlandeten. Es war ein Kreuzfahrtschiff mit 2500 Passagieren auf Fakarava gelandet. Diese ergossen sich über die kleine Insel im Norden, gingen tauchen, besuchten eine Perlenfarm,… oder machten einen Ausflug zur grünen Lagune. Man hätte es besser planen können. Aber egal – es war trotzdem toll.

Was uns dann doch für das schlechte Wetter der ersten zwei Wochen entschädigt hat, waren die letzten Tage im Süden von Fakarava. Wunderschöne Tauchgänge, Sicht um die 30 m, hunderte von grauen Riffhaien, riesige Adlerrochen und ein Riff mit den unterschiedlichsten Hartkorallen und jeder Menge Rifffische, wie wir es hier nicht erwartet hätten. Vor unserem Hüttchen schwammen Schwarzspitzenhaie, Rochen und Korallenfische im glasklaren Wasser und die Sonne stand am strahlend blauen Himmel. Kurzum – so hatten wir uns die Südsee vorgestellt.

Von Fakarava sind wir dann wieder zurück nach Papeete, um unseren Aufenthalt in Franz. Polynesien zu beenden. Wir hatten zwei schöne Tage dort im liebevollen B&B von Martine und George und konnten so unseren Reiseabschnitt in Franz. Polynesien ausklingen lassen….nicht ohne vorher nochmal eine Waltour unter besseren Bedingungen zu machen. Wale haben wir nur von Ferne gesehen – dafür aber viele Delfine.

Im Rückblick sind es drei Dinge, die wir mit unserem Reiseabschnitt Franz. Polynesien verbinden werden: die unglaublichen Farben des Meeres, die von hellem lindgrün über türkis in Dunkelblau variierten. Wenn die Sonne schien, sind wir oft irgendwo gesessen und habe aufs Meer geblickt und die Farben in uns aufgesogen. Dann natürlich die Delfine im Tiputa Pass in Rangiroa. Das war richtig großes Kino und Lebensfreude pur. Und schlussendlich die Tauchgänge im Süden von Fakarava.