Im Mittelpunkt unserer Reise stand die Durchquerung des Central Kalahari Game Reserve (CKGR). Thomas und ich hatten dies schon länger auf der Agenda, aber es fehlte an den passenden Reisepartnern für diese Tour. Diese haben wir nun mit Bettina und Ewald gefunden. Die Fahrt mit 2 Fahrzeugen im Konvoi ist in diesem Terrain einfach sicherer. Die Passage muss bei der botswanischen Nationalparkbehörde sehr detailliert vorgebucht werden. Ohne die notwendigen Unterlagen wird man am Gate bereits abgewiesen. Ewalds Einsatz und Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass unsere Tour stattfinden konnte. Da auf unsere Mails nur bedingt reagiert wurde, hat er wiederholt in Botswana angerufen, um die Campsites fix zu machen.
In Gabarone haben wir die letzten Vorbereitungen getroffen und um es kurz zu machen – hier die harten Fakten:
4 Personen, 2 Fahrzeuge, 400 l Diesel, 300 l (Trink-) Wasser, 4 Ersatzreifen, 2 GPS-Systeme, Sandbretter, 2 Kompressoren, Feuerholz und Lebensmittel für ca. 10-12 Tage. Vor uns lagen 1000 km (Tief-) Sandpiste und unendliche, menschenleere Savanne.
Der Weg führte uns durch den Khutse – Nationalpark, der im Süden an die CKGR angrenzt und dann nach Norden durch die Central Kalahari. Die Central Kalahari ist eine der einsamsten Gegenden des Landes und laut Internetforen und Reiseführer ein Gebiet voller Wildlife. Nun ja – viel Wildlife haben wir, zumindest im Süden des CKGR nicht gesehen. Dafür aber die Weite, die Einsamkeit, die Stille, unglaubliche Farben, allabendliche Lagerfeuer, in the middle of nowhere liegende Buschcamps, ein grenzenloser Sternenhimmel und die Freude am gemeinsamen Unterwegs-Sein genossen. Auch wenn es mit der Tierbeobachtung nicht so weit her war, umso eindrücklicher war der Löwe, der dicht neben unserem Zelt die ganze Nacht mit tiefem Grollen deutlich machte, dass dies sein Revier ist und uns zum Gebrauch einer Pinkelflasche genötigt hat.
Je weiter wir nach Norden kamen, umso mehr Wild war zu sehen. Jede Menge Oryxantilopen, Springböcke, Giraffen, Schakale, verschiedene Vögel, …. Aber zugegeben – wegen Wildlife muss man diese Tour nicht machen, da gibt es sicher bessere Beobachtungsplätze.
Wenn es schon keine Tour für Wildlife-Liebhaber ist, so ist es doch eine Tour für offroad-Enthusiasten. Die Strecken, insbesondere im Süden sind tiefsandig und bumpy. Also Reifendruck reduzieren, frühzeitig schalten und „immer auf dem Gas bleiben“. Dennoch sind Thomas und ich einmal im Tiefsand stecken geblieben. Aber das gehört bei einer solchen Tour irgendwie auch dazu.
Die Tagestouren waren mitunter anstrengend und lang – umso wichtiger ist ein leckeres Essen mit kühlem Bier und schwerem Rotwein nach einem heißen, staubigen Tag. Wir legen nämlich im Busch Wert auf „haute cuisine de camping“. Dampfnudeln mit Vanillesoße, selbstgebackene Brötchen und Schokoladenkuchen, Flädlessuppe, Thaicurry, Dips, leckere Salate, gegrillten Schafskäse, für die Fleischesser Gulasch wie bei Oma und Lende „grilled to perfection“ und (fast) jeden Morgen ein üppiges Frühstück- und was will man mehr.
8 Tage haben wir die Durchquerung der CKGR gebraucht. Am Gate haben die netten Angestellten der Nationalparkbehörde noch einige Bilder von uns gemacht und nach Ankunft in Maun haben wir die Annehmlichkeiten der Zivilisation mit Wäscherei, indischem Restaurant und ausgiebiger warmer Dusche genossen. Doch war Maun für uns nur ein Zwischenstop, um Vorräte aufzufüllen, zu tanken um dann am nächsten Tag gleich wieder weiter zu fahren. Der Chobe – Nationalpark war unser nächstes Ziel.
Liebe Bettina, lieber Ewald, es hat total Spaß gemacht, mit Euch unterwegs zu sein.